GEDANKEN  zum  W E L T T I E R S C H U T Z T A G

 

Nieselregen und Wind, das mögen wir, meine pelzigen, vierbeinigen Freunde und ich. Die Hunde flitzen über die abgeernteten Felder, buddeln nach Mäusen und tummeln sich im Bach, trotz Kälte und Regen. Ich liebe es, ihnen zuzuschauen und meinen Gedanken freien Lauf zu lassen und genieße den leichten Regen, der langsam durch meine Jacke zieht. Wir wissen, dass nach diesem Spaziergang ein warmes Zimmer und eine Mahlzeit auf uns warten.

 

Für diese Hunde war das nicht immer so. Sie kennen auch die andere Seite des Lebens. Sie kennen Angst, weil Herrchen o. Frauchen plötzlich verschwunden waren und sie zurückgelassen haben. Sie kennen Hunger, Kälte und menschliches Unverständnis für ihre Bedürfnisse. Einige von ihnen kennen auch Prügel und Fußtritte, aber auch das Eingesperrt- und Verlassensein und die Gleichgültig gegenüber ihren Schmerzen und Leiden. - Wie viele Hunde auf der Welt kennen nur die schrecklichen Seiten des Hundelebens? -

 

Während ich ihnen zuschaue, denke ich daran, dass übermorgen, am 4. Oktober, der jährliche Welttierschutztag ist, der zu Ehren des heiligen Franz von Assisi, dem Schutzpatron aller Tiere, in Deutschland bereits 1950 eingeführt wurde.

 

WELTTIERSCHUTZTAG.  

Ein großes Wort .

 

Man kann es sich auf der Zunge zergehen lassen. Es klingt, als würde an diesem Tag viel passieren. In der ganzen Welt zum Schutz der Tiere.

 

So wie am MUTTERTAG? - Da wird der Mutter das Frühstück ans Bett gebracht und die Familie backt den Kuchen, räumt die Wohnung auf und lässt es der Mutter so richtig gut gehen. WELTMUTTERSCHUTZTAG muss das Wort nicht mal heißen und es bewirkt soviel.

 

Ich denke an die Menschen, deren Not so groß ist, dass sie weder für sich noch für ihr Tier eine warme Bleibe haben und sich jetzt schon vor der unerbittlichen Winterkälte fürchten. Die vielleicht, um ihrem geliebten Tier ein warmes Plätzchen zu gönnen, es unter Tränen in ein Tierheim bringen. - Oder aus Verzweiflung, weil das bisschen Geld nicht für Mensch und Hund mehr reicht.

 

Bei dem Wort WELTTIERSCHUTZTAG erwartet klein Erna, dass sich Käfige und Tiertransporter öffnen, Ketten lösen und kein Tier mehr leiden wird.

 

Gestern war der Tag der Vegetarier und morgen der große Tag, „Der Tag der deutschen Einheit“. Das wird ganz groß gefeiert. Auch der Erntedanktag. Aber was ist am Tag der Vegetarier geschehen? Sind alle Vegetarier geehrt worden oder haben alle Menschen an diesem Tag kein Fleisch gegessen? Sind die Menschen an diesem Tag zu Vegetariern geworden?  

 

Meine Gedanken wandern zurück zum WELTTIERSCHUTZTAG. Ändert der irgendetwas in der Welt? In Deutschland oder unserer Umgebung? Werden Menschen aufmerksamer beim Einkauf ihrer Lebensmittel oder wird z. B. das Elend der Katzen, ihre unkontrollierte massenhafte Vermehrung mit allem Leid, das das mit sich bringt, weniger? Wird der Mensch, der vorhat, sein treues Tier, seinen „besten Freund“, wegen Urlaub o. Lästigkeit des Tieres, auszusetzen, durch den Welttierschutztag seinen vierbeinigen Freund behalten? Wird ein Welpenvermehrer und Massen-Züchter seine armen Gebärmaschinen aus den kleinen Käfigen entlassen und ihnen ein hundewürdiges Leben bereiten? Ob nur ein Pferd oder Esel, die als Arbeitstiere schwerste Arbeit verrichten müssen, eine winzige Erleichterung bekommt? Ob deswegen im Reitsport Rollkuren und andere Quälereien aufhören? Oder in Asien das qualvolle Schlachten und zur Schaustellen von Tieren, die als Lebensmittel dienen etc., etc.?

 

Der deutsche Tierschutzbund fordert zum diesjährigen Welttierschutztag ein verbessertes Tierschutzgesetz. Dazu der Präsident Thomas Schröder: „`Der Staat schützt die Tiere` heißt es seit über 20 Jahren in der deutschen Verfassung. Diesem Staatsziel Tierschutz gilt es nun gerecht zu werden und Tiere durch das Tierschutzgesetz vollumfänglich vor Schmerzen, Leiden und Schäden zu bewahren“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Es sei unsäglich, dass wirtschaftlichen Interessen noch immer mehr Bedeutung als dem Wohl der Tiere beigemessen würde. „Abstriche und Kompromisse im Tierschutz bedeuten Schmerz und Leid für fühlende Lebewesen. Umso mehr liegen unsere Hoffnungen nun bei den Parteien im Parlament. Diese müssen sich nun zu einem guten Entwurf zusammenfinden, der den Namen Tierschutzgesetz auch verdient." https://www.tierschutzbund.de/ueber-uns/aktuelles/presse/meldung/zum-welttierschutztag-am-4-oktober-deutscher-tierschutzbund-fordert-verbessertes-tierschutzgesetz.

 

Es ist nur eins von vielen Themen, die uns Tierschützern große Sorgen bereiten. Die übervollen Tierheime mit schwer vermittelbaren, - weil meistens falsch verstandenen - Hunden und einer „Katzenschwemme“ mit einem Ausmaß das die Kapazitäten fast aller Tierheime übertrifft, bringen die Tierheime und Tierheimmitarbeiter finanziell, personell und emotional an ihre Grenzen. Es macht Angst, dass durch die finanzielle Not der Menschen (oder leider oft auch Gleichgültigkeit) so manches Tierheim in seiner Existenz bedroht ist und Tierheime schon schließen mussten.

 

Ich denke auch mit Angst an die Tiere in den Kriegsgebieten, an den Winter, wenn in ost- und südeuropäischen Ländern Tiere lebendig festfrieren, weil kein Geld und kein Interesse von staatlicher Seite vorhanden ist und die Tierschützer bei aller Anstrengung immer nur einen Teil der armen Kreaturen retten können.

 

 - Meine pelzigen Freunde und ich sind längst im warmen, trockenen Zuhause angekommen. Während ich schreibe, liegt der kleine alte Toby zusammengerollt auf meinem Schoß. „Der 15-jährige Puschel hat sich zwischen meinen Rücken und die Stuhllehne gequetscht und um mich in den Körbchen schnarchen die anderen Hunde satt und zufrieden. Unsere kleine Welt ist in Ordnung. -

 

Ich denke an die Geschichte „Der Seestern“, und ich glaube, wir müssen dankbar sein, dass es Menschen gibt, die mit ihren begrenzten Möglichkeiten Tierschutz im Kleinen betreiben und wir müssen die Menschen bewundern, die ihr ganzes Leben Tag für Tag dem Tierschutz widmen und trotz vieler Enttäuschungen nicht aufgeben und im Laufe vieler Jahre sehr viel zum Schutz der Tiere bewegt haben.

 

Der Schutz der Tiere in der Welt wird mit der Einführung des Welttierschutztages nicht das Tierelend in der Welt beheben können, es wird auch am Welttierschutztag unendlich viel Tierleid geben. Tierschutz geht leider in winzigen Schritten voran, die großen Schritte oder Wunder gibt es so gut wie nicht.

 

Aber jeder einzelne Mensch kann zum Wohl der Tiere etwas beitragen, indem er seinem eigenen Tier sein artgerechtes Leben ermöglicht und nicht wegschaut, wenn er auf Tierquälereien stösst. Indem man sich beim Einkauf von tierischen Produkten Gedanken macht, wie das Tier vorher gelebt hat, und es gibt viele Möglichkeiten, Tierheime und Tierschützer bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Für die Tiere, die davon profitieren, sind das die großen Schritte.

 

Wenn dieser Tag jedes Jahr auch nur einige Menschen in der Welt zum Nachdenken über Tierschutz und den Umgang mit Tieren bringt, wird der Tierschutz immer mehr Bedeutung bekommen und deshalb ist der Welttierschutztag ein sehr wichtiger Tag für alle Tiere und Tierschützer und ein großer Schritt ist, dass es ihn gibt! IvC